Das besondere an Bleed For This ist, dass der Film auf der wahren Geschichte des Vinny Pazienza beruht. Inszeniert wurde das Drama von Regisseur Ben Younger. Und tatsächlich gibt Pazienzas Geschichte einen guten Stoff für großes Kino ab, die Umsetzung hat mir allerdings alles andere als gefallen. Für meinen Geschmack viel zu wenig Pathos, ich habe kaum mit dem Charakter mitgefiebert oder mitgelitten, so wirklich Stimmung wollte nicht aufkommen. Das lag auch unter anderem daran, dass es viel zu viele Anspielungen gab, die aber nie weitererzählt wurden. Etwa, wen der Manager der die Boxkämpfe vermittelt, sowohl für Vinny als auch seinen Gegner tätig ist und hier ein offensichtlicher Interessenskonflikt vorliegt. Vinny soll verheizt werden, gewinnt den Kampf aber natürlich. All das wird nur in einer Szene kurz angeteasert, als Vinnys Trainer den Manager damit konfrontiert. Überhaupt die Entwicklung von Vinny ist sehr seltsam dargestellt. Im einen Moment ist es noch der lässige Boxer, der am Abend vor dem Fight noch ins Kasino geht und sich am nächsten Tag verdreschen lässt. Dann, nur wenige Monate später wird er auf einmal Weltmeister. Auch die Box-Zuschauer sind mal für und mal gegen ihn. Was ihre Sympathie befeuert bzw. abkühlen lässt, wird leider überhaupt nicht klar.
Während die Umsetzung mich also überhaupt nicht überzeugen konnte, fand ich zumindestens das Schauspiel von Vinny Darsteller Miles Teller, der schon in Whiplash eine großartige Figur abgab, wirklich beeindruckend.
Im Großen und Ganzen also ein ganz ordentlicher Film, der aber deutlich mehr Potential gehabt hätte. Man kann ihn sich gerne anschauen, sollte sich aber nicht zu viel erwarten. An die Rocky-Reihe kommt er bei weitem nicht.
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