The
Counselor bleibt so undurchsichtig, wie sein Hauptprotagonist, der im
Film ebenfalls nur Counselor von allen genannt wird. Erst am Ende
erfährt man seinen Vornamen, wenn sich der Vorhang lichtet.
Die Story ist etwas diffus, wie der
Counselor wird auch der Zuschauer ins kalte Wasser geschmissen.
Dieser erfährt nämlich, ohne große Vorgeschichte, dass sich der
Counselor (Rechtsbeistand) an einem Drogengeschäft beteiligt hat, um
sich in seiner nicht weiter genannten finanziellen Enge etwas platz
zuschaffen. Blöderweise kommen die Drogen abhanden und das Kartell
macht den Counselor und seinen zwei Kompagnons dafür verantwortlich.
Und wenn man etwas aus diesem Film lernt, dann wohl, dass man sich
nicht mit dem Kartell anlegen sollte.
Das Kartell als ultimative vernichtende
Konsequenz ist aber natürlich nur ein Teil der Geschichte. Es ist
die unbarmherzige Folge von Gier, der sich zwar aller Beteiligten
angeblich durchaus bewusst sind, es aber im Wesen der Gier liegt,
dass dies nie der Fall sein kann. Wer dementsprechend auf ein Happy
End für den sympathischen Counselor (Michael
Fassbender), der seinen geliebten schönen Freundin Laura
(Penélope
Cruz) doch nur einen ebenso schönen Dimantverlobungsring
schenken möchte, hofft, der wird eines besseren belehrt. Wie sagt
Drogenkönig Reiner (Javier
Bardem), der ebenfalls mit dem Counselor im selben zum untergang
verdammten Boot sitzt, zu seiner Freundin Malkina (Cameron
Diaz): Die Gier führt nicht in den Abgrund, die Gier ist der
Abgrund.
Wirklich überzeugen konnte mich der
Film allerdings nicht. Dafür wies er mit knapp zwei Stunden doch
einige Längen auf, wirkliche Action wollte nicht aufkommen und für
eine ausgleichende Tiefe fehlte eine deutliche Zeichnung der
Charaktere. So fehlt es nicht nur bis auf die letzte Viertelstunde an
Spannung, durch die blassen Charaktere fiebert man auch nicht mit
ihnen mit. So plätschert der Film so daher, ohne wirklich von sich
zu überzeugen. Wirklich schade, denn nicht nur der Cast hätte
deutliche mehr Potential gehabt.