Freitag, 21. Februar 2014

The Counselor bleibt so undurchsichtig, wie sein Hauptprotagonist, der im Film ebenfalls nur Counselor von allen genannt wird. Erst am Ende erfährt man seinen Vornamen, wenn sich der Vorhang lichtet.

Die Story ist etwas diffus, wie der Counselor wird auch der Zuschauer ins kalte Wasser geschmissen. Dieser erfährt nämlich, ohne große Vorgeschichte, dass sich der Counselor (Rechtsbeistand) an einem Drogengeschäft beteiligt hat, um sich in seiner nicht weiter genannten finanziellen Enge etwas platz zuschaffen. Blöderweise kommen die Drogen abhanden und das Kartell macht den Counselor und seinen zwei Kompagnons dafür verantwortlich. Und wenn man etwas aus diesem Film lernt, dann wohl, dass man sich nicht mit dem Kartell anlegen sollte.

Das Kartell als ultimative vernichtende Konsequenz ist aber natürlich nur ein Teil der Geschichte. Es ist die unbarmherzige Folge von Gier, der sich zwar aller Beteiligten angeblich durchaus bewusst sind, es aber im Wesen der Gier liegt, dass dies nie der Fall sein kann. Wer dementsprechend auf ein Happy End für den sympathischen Counselor (Michael Fassbender), der seinen geliebten schönen Freundin Laura (Penélope Cruz) doch nur einen ebenso schönen Dimantverlobungsring schenken möchte, hofft, der wird eines besseren belehrt. Wie sagt Drogenkönig Reiner (Javier Bardem), der ebenfalls mit dem Counselor im selben zum untergang verdammten Boot sitzt, zu seiner Freundin Malkina (Cameron Diaz): Die Gier führt nicht in den Abgrund, die Gier ist der Abgrund.

Wirklich überzeugen konnte mich der Film allerdings nicht. Dafür wies er mit knapp zwei Stunden doch einige Längen auf, wirkliche Action wollte nicht aufkommen und für eine ausgleichende Tiefe fehlte eine deutliche Zeichnung der Charaktere. So fehlt es nicht nur bis auf die letzte Viertelstunde an Spannung, durch die blassen Charaktere fiebert man auch nicht mit ihnen mit. So plätschert der Film so daher, ohne wirklich von sich zu überzeugen. Wirklich schade, denn nicht nur der Cast hätte deutliche mehr Potential gehabt.